Der Treser Roadster T1 1987 hatte Walter Treser genug davon, "nur" Audis umzubauen. Er entwarf ein eigenes Kleinserienfahrzeug: den Roadster T1. Als Hauptteilespender fungierte hier ein VW Golf GTI 16V. Wie jeder weiß, nicht gerade das schwächste Auto dieser Zeit. Beim Treser war der Motor allerdings quer vor der Hinterachse angeordnet. Wie im Golf sorgte er für recht beachtliche Fahrleistungen. Das Mittelmotorkonzept tat ein übriges: Kurven schnupfte der Treser begierig auf. Allerdings, wer es übertrieb, wurde wie bei allen Mittelmotorfahrzeugen, bestraft: Das geringe Massenträgheitsmoment um die Hochachse macht das Fahrzeug nicht nur sehr agil, sondern im Grenzbereich auch schwer berechenbar. Wer das aber beherrschen kann, wird seine Freude am Fahren haben. Der Roadster ist geschlossen wirklich wie ein Coupe und offen zu luftig, wie der Name "Roadster" verheißt. Die Karosserie ist ein Vorläufer des Space-Frame Design des A8. Eine Gerippe aus Aluminium Strangpressprofilen, an den Kreuzungspunkten über Alu-Guss-Knoten verbunden, trägt allerdings keine Aluhaut. Stattdessen werden Glasfaserteile aufgeklebt, die ebenfalls mittragen. Die Bodengruppe wird zur weiteren Versteifung beidseitig beplankt und der Zwischenraum mit Polyurethanschaum gefüllt. Resultat ist ein solide wirkendes Fahrzeug, dass aber für den hohen Aufwand recht schwer erscheint: 1100kg leer. Gründe sind die Golf Teile der Vorderachse, die in ihrer Dimensionierung an einen Frontmotor angepasst sind, der nicht ganz leichte aber geniale Verdeckmechanismus, die großen Treser-Räder und das Bestreben, auch im offenen Zustand gute Steifigkeitswerte zu erreichen. Trotz all dieser Kniffe und guten Ideen trieb dieses Fahrzeug Treser in den Ruin. Anfängliche Fertigungsprobleme, der hohe Preis und der überstürzte Rückzug der Geldgeber sorgten leider für das Ende eines der innovativsten Tuner und Veredler. So wurden nur wenige T1 Roadster und Coupés verkauft.
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Zur Erinnerung einige (Abschieds-)Fotos: (1)
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Der Treser T2 | |
(2) | Treser arbeitete sogar an einer zweiten Eigenentwicklung, dem T2. Basis war wieder der Golf, an den sich Treser diesmal technisch stärker anlehnte. So hat der T2 auch einen Frontmotor. Das Fahrzeug befindet sich im Besitz von Walter Beutlich, der es damals in der Konkursmasse von Treser kaufte. Das Fahrzeug soll wieder voll fahrbereit gemacht werden. |
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